Wir wünschen ein schönes Fest und alles Gute für das neue Jahr

... und bedanken uns im Namen des gesamten Teams bei unseren treuen Blog-Lesern für das stete Interesse an unserer Arbeit und unseren Projekten, für Ihre Anregungen und Ihr Feedback!

Thomas Lennertz und Volker Nicolaus

Nettetal-Kaldenkirchen wird wieder Drehscheibe für Güterverkehr

Foto: Cabooter Group
Rund zehn Jahre lag das Güterbahnhof-Gelände in Nettetal-Kaldenkirchen brach. Jetzt ist es den beiden niederländischen Unternehmern Eric und Hans Cabooter (Bild, v.l.n.r.) gelungen, in der logistisch dominierten Grenzregion wieder vermehrt Transportgüter von der Straße auf die Schiene zu verlagern. 

Um den aktuellen Projektstand zu erreichen, waren umfangreiche bahntechnische Abstimmungswege zu gehen, die Kaufvertragsabwicklung über die rd. 4,5 Hektar große Fläche mit der BEG lief konsequent in enger Abstimmung mit der DB Netz AG - für ein Projekt dieser Größenordnung unerlässlich. Herzlich dankten die Herren Cabooter BEG-Geschäftsführer Volker Nicolaus und Projektleiter Uwe Käbe für ihren Einsatz: "Ohne die BEG wären die Herausforderungen unlösbar gewesen."

Bedeutend für die Nutzung als Umschlagplatz für Container, Auflieger und Wechselaufbauten ist die unmittelbare Nähe zum neuen Gewerbepark VeNeTe Nettetal. Seit 2012 entsteht an der deutsch-niederländischen Grenze auf rund 770.000 m² Fläche ein modernes Areal für Gewerbe und Dienstleister.
 
Das ehrgeizige Projekt erreicht darüber hinaus durch die Kooperation mit der Leipziger Cargo Beamer AG eine besondere Dimension: Der Hersteller und Vertreiber innovativer Verladetechnik, der u.a. Terminalgesellschaften bei der Lieferung der Anlagen, ihrer Inbetriebnahme sowie Betrieb und Instandhaltung der Umschlaganlagen begleitet, liefert die technische Ausrüstung für den Terminal in Kaldenkirchen. Am Standort wird also zukünftig – neben den herkömmlichen Verladesystemen - auch die hochinnovative Cargo Beamer-Verladetechnik zum Einsatz kommen.

Jetzt startete der erste Zug mit vier Waggons vom „Cabooter Rail Terminal Kaldenkirchen“ in das italienische Domodossola, genauer in den dortigen „Terminal Domo II“. Geht es nach Hans Cabooter, der über eine Fläche von insgesamt 20 Hektar am Bahnhof Kaldenkirchen verfügt, soll der neue Railterminal "zügig endausgebaut werden", so dass die Cabooter Group ihre Aktivitäten am Standort noch ausweiten kann. Das Ende des Terminalausbaus ist für 2018 geplant.
  
Positiver Nebeneffekt des Eigentumswechsels ist der bereits erfolgte Abriss der alten, durch einen Brand stark beschädigten Güterabfertigung. Die übrigen abgängigen Bauten wie das alte Zollgebäude oder die ehemalige Übernachtungsstätte gehören ebenso zum Kaufgegenstand und sollen im kommenden Jahr beseitigt werden.

Ungewöhnlich war der Stein des Anstoßes für dieses Projekt. Die nach einem Standort suchenden Niederländer wurden durch einen Venloer Wirtschaftsförderer, der zufällig in Nettetal-Kaldenkirchen wohnt, auf die seit Jahren brachliegende Fläche aufmerksam... eine grenzübergreifende Entwicklung, wie sie im Buche steht! [zur BEG-Startseite]

Ehemalige Stückguthalle Unna: Originelle Architektur für originelle Nutzung

3D-Entwurf [© www.architekt-koehnemann.de]
Ein kreatives, gastronomisches und unternehmerisches Konzept wird voraussichtlich ab Herbst 2017 auf dem Gelände der verfallenen und brandgeschädigten, ehemaligen Stückguthalle am Bahnhof Unna umgesetzt. Lange haben die Stadt Unna und die BEG nach einer attraktiven, wirtschaftlich und technisch machbaren Lösung für die Brachflächen am ehemaligen Güterbahnhof gesucht. Diese ist nun gefunden. BEG-Projektleiter Christof Maisenhälder erläutert: „Was das engagierte und überzeugende Architektenteam Köhnemann vor hat, wird eine außergewöhnliche Nutzungsbereicherung für die Unnaer Innenstadt werden.“

Der ortsansässige Architekt Herbert Köhnemann, Projektentwicklerin Gabriele Köhnemann und Verwalterin Melanie Köhnemann planen gemeinsam mit einem Eventgastronom eine Mikrobrauerei mit integrierter Gastronomie. Der Stahlträger-Baukörper soll im Erdgeschoss ca. 600 m² Nutzfläche umfassen, im Obergeschoss sind zusätzliche 200 m² bis 300 m² als Bürofläche vorgesehen. Die Außenfassade ist als Aluminiumprofil mit unregelmäßigen Fensterformaten geplant. Dipl.-Ing. Herbert Köhnemann sieht seinen Entwurf als besonders gut mit den flüchtenden Linien der Gleise und der Stromkabel harmonisierend: „Die Ausrichtung des Baukörpers könnte mit Fantasie eine kubistische Auffassung eines vorbeifahrenden Zuges sein.“ Rund 1,2 Millionen Euro Investitionsvolumen umfasst das Bauvorhaben, mit weiteren 1,4 Millionen Euro rechnet Herbert Köhnemann für die Einrichtung.

Dirk Meyer, der künftiger Betreiber der Gastronomie sein soll, braut derzeit noch das „Canoe-Bier“ in der Schwerter Rohrmeisterei. Seine Tanks und das Sudwerk sollen mitten im Gastronomiebereich stehen, an einer Bierwand mit zwölf Zapfhähnen werden die Gäste selbst zapfen können. Zudem sollen Verkaufsfläche und eine Bäckerei in das Gebäude integriert werden. „Ich suche schon seit Jahren nach einem solchen Standort, an dem ich nun alles unter einem Dach habe“, sagt Meyer. Was er plane, gäbe es deutschlandweit noch nicht. Bedenken bezüglich nächtlicher Lärmbelastung durch die neue Nutzung auf benachbarte Stadtquartiere wurde von einem unabhängigen Sachverständigen in einem Lärmgutachten geprüft und ausgeräumt; außerdem hat die BEG im Vorfeld den Boden auf Verunreinigungen und Altlasten untersuchen lassen.

Nach breiter Zustimmung für das Vorhaben im kommunalen Bauausschuss wurde der Kaufvertrag über ca. 4.000 m² freistellungsfähige Fläche der DB Netz AG im Dezember 2016 beurkundet. [zur BEG-Startseite]

Interkommunale Kooperation: Städte schließen sich für Reaktivierung der Ratinger Weststrecke zusammen

Foto: Stadt Duisburg
Die Ratinger Weststrecke verbindet die Städte Düsseldorf, Duisburg, Ratingen sowie den Kreis Mettmann und gehört zu einer der am stärksten befahrenen Güterverkehrsstrecken Deutschlands. Der hiesige Personenverkehr wurde 1983 eingestellt – und findet derzeit lediglich auf der Strecke Duisburg-Hbf – Wedau – Bissingheim – Entenfang statt, durch den so genannten Entenfang-Express (RB 37). Nicht erst im Zuge der Entwicklung des 90 Hektar großen Bahnareals in Duisburg-Wedau gibt es konkrete Überlegungen, die Ratinger Westrecke für den Personenverkehr zu reaktivieren. 

Dies wird nun die Stadt Duisburg gemeinsam mit den Städten Ratingen und Düsseldorf sowie dem Kreis Mettmann in Kooperation mit dem VRR angehen. In einer am 28.11.2016 unterschriebenen „Wedauer Erklärung“ fordern sie das NRW-Verkehrsministerium auf, „eine regional dringend notwendige, durchgängige Bahnverbindung von Düsseldorf über Ratingen nach Duisburg zu ermöglichen“. 

Allein in den Ratinger Stadtteilen Lintorf und West könnten mehr als 30.000 Menschen unmittelbar an den regionalen Bahnverkehr zwischen Ruhrgebiet und Rheinland angebunden und so die Bedeutung des ÖPNV insgesamt weiter gestärkt werden. Infolge der Fertigstellung diverser Wohngebiete, zahlreicher neuer Unternehmensansiedlungen und dementsprechendem Zuzug insbesondere vieler junger Familien in die Anrainerstädte der Weststrecke, hat sich der Bedarf für deren Reaktivierung stetig vergrößert. 

Nach Ansicht von Sören Link, OB der Stadt Duisburg, sei die Reaktivierung der Strecke wichtig mit Blick auf das Großbauprojekt in Wedau. „Der Sportpark Duisburg und die Stadtteile Bissingheim und Wedau würden von dieser Bahnverbindung enorm profitieren, die dauerhaft die jetzige RB 37 ersetzen würde. Für die Entwicklung des Duisburger Südostens und die kurze Anbindung an Düsseldorf ist diese Strecke dringend notwendig“, sagte Link bei der Unterzeichnung der Erklärung. Dabei betonte er, dass dies „keine lokalpolitische Entscheidung“, sondern nur gemeinsam zu schaffen sei. „Der neue Standort braucht eine regionale Schienenanbindung“, betonte auch Thomas Lennertz, Projektverantwortlicher des Teams Wedau, in dem die BEG und die DB Immobilien Region West gemeinsam mit der Stadt Duisburg die Entwicklung der Fläche vorantreiben. 

Die Investitionskosten für die Maßnahme würden bei rund 70 Millionen Euro liegen – angesichts der stets überlasteten Autobahnen wäre eine spürbare Verlagerung der Pendlerströme auf die Schiene ein wertvoller Effekt. [zur BEG-Startseite]